CDU Varel

Unsere Position zum Thema Grundschulkonzept

Der CDU Stadtverband Varel unterstützt die vom Arbeitskreis empfohlenen Veränderungen in der Grundschulstruktur in der Stadt Varel. Wir als CDU Varel verfolgen hierbei zwei wesentliche Zielsetzungen:

  • den Kindern im Bildungswesen eine möglichst große Chancengleichheit unabhängig vom Elternhaus einzuräumen.
  • den Eltern eine verbesserte Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf zu ermöglichen.

Es ist unstrittig, dass die Einführung einer – zunächst offenen – Ganztagsschule hier einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Wir als CDU würden daher einen möglichst kurzfristigen Ausbau einer oder zweier Grundschulen, je nach Bedarf, zu solchen Einrichtungen begrüßen. Wir favorisieren eine zweizügige Grundschule, zum einen, weil unseres Erachtens ein funktionierendes Ganztagskonzept einen gewissen Pool an Schulkindern braucht, um den Kindern überhaupt ein attraktives Angebot machen zu können und zum anderen, weil in einer zweizügigen Grundschule wesentlich mehr Kinder bei geringeren Aufwendungen von dem Ganztagsangebot Gebrauch machen können.

Festzuhalten ist weiter, dass die Ganztagsschule in erster Linie ein sinnvolles pädagogisches Konzept darstellt und weniger ein Konzept der Standortsicherung.

Im Hinblick einer Umsetzung muss man sich angesichts der sinkenden Schülerzahlen allerdings zunächst Gedanken machen, welche Schulstandorte sich am ehesten anbieten, um nötige Investitionen zielgerichtet lenken zu können. Wir wollen freiwerdende Mittel aufgrund des demographischen Wandels im Bildungssystem belassen und sinnvoll einsetzen.

Belässt man dagegen – so populär es zur Zeit auch erscheint – alles beim Alten, wird an den kleinen Schulen vermehrt bis regelmäßig jahrgangsübergreifend in sog. Kombiklassen unterrichtet werden müssen. Die CDU sieht hier die Gefahr einer Benachteiligung der Schüler und eine potentielle Überforderung der Lehrer.

Auf der anderen Seite stünden größere Schulen, die heute zwei – oder dreizügig geführt werden können, halb leer. Möglichkeiten diese Schulen noch besser auszustatten, blieben aufgrund begrenzter Mittel ungenutzt.

Insgesamt lehnt die CDU daher ein solches Verhalten als pädagogisch und wirtschaftlich als absolut unvernünftig ab. Wir wollen eine zukunftsfähige Lösung, die den Kindern im gesamten Stadtgebiet gerecht wird. Deren Bildungsbedürfnis steht eindeutig im Mittelpunkt der Überlegungen. Dieser Grundlage muss sich auch das Prinzip „ Kurze Beine, kurze Wege“ unterordnen. Keinem Kind hilft der kurze Weg zur Schule, wenn die Qualität darunter zu leiden droht. Das Prinzip ist umzuwandeln in ein „ So nah wie möglich, so zentral wie nötig.“ Niemand erwägt eine Schaffung von Schulfabriken mit großen Klassenstärken. Es ist ein Irrglaube, dass eine kleine Schule ein Garant für kleine Klassen ist. Vielmehr sind Kombiklassen bis zu einer Schülerzahl von 26 möglich, für die jeweils nur ein Lehrer zur Verfügung steht.

Das kann nicht gut sein.

Wir müssen daher bereit sein, die bisherige Grundschulstruktur zukunftsfähig zu verändern. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Schulschließung, womöglich eine, die man als Kind selbst besucht hat, vielen Eltern befremdlich erscheint. Somit kommt auch der vorgebrachte Protest nicht überraschend.

Es muss jedoch klar sein, dass der Protest allein noch kein Grund ist, von der Aufgabe eines Grundschulstandorts abzusehen. Im Mittelpunkt der Schulortdiskussion muss das Bildungsbedürfnis der Kinder stehen und man muss Antworten finden, wie Schulen heute und in Zukunft den wachsenden Anforderungen gerecht werden können.

So gesehen, steht die CDU hinter dem Ergebnis des Arbeitskreises, der die Schließung von den drei kleinen Schulen empfohlen hat. Gleichwohl, der goldene Weg erscheint noch nicht gefunden. Die vorgebrachten Einwendungen ( Klassengrößen, Schulweg, Orts – bzw. Stadtentwicklung, Integration, Kooperation mit der Pestalozzi-Schule u.a.), die – zumindest auf dem ersten Blick – gegen eine Schließung sprechen, bedürfen einer sorgfältigen Prüfung. Die CDU ist willens mit den politischen Partnern eine Lösung zu präsentieren, die den vielfältigen Bedürfnissen gerecht wird und eine breite Mehrheit im Rat finden kann. Denn entscheiden muss am Ende die Politik. Die Ratsmitglieder sind dafür gewählt, Verantwortung für ihre Bürger – hier insbesondere für die Kinder – aber auch für die Stadt zu übernehmen. Diese Verantwortung kann sie bei unbequemen Entscheidungen nicht beliebig an die Bürger und hier speziell an die Eltern zurückverweisen. Die Politik muss sich den Dingen sachlich nähern und verantwortungsvoll zukunftsorientiert handeln. Die CDU ist bereit dazu!

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Kategorien: Kinderland Varel,Neues aus der CDU-Stadtratsfraktion.

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