CDU Varel

Unser Neujahrsempfang 2019

Am 12.01.2019 konnten wir Herrn Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur als Redner auf unserem Neujahrsempfang begrüßen. Das Thema seiner Neujahrsansprache bezog sich auf die Digitalisierung und ihre Chancen und Herausforderungen für unsere Region. Er ging aber auch auf das Thema Frieden und Wohlstand in Deutschland ein, welches von Hergen Eilers in seiner Begrüßung aufgeführt worden ist. „Wir sollten uns diesen Frieden nicht von ein paar durchgeknallten Nationalisten kaputt machen lassen“ war sein Appell an die Bürger und Bürgerinnen.

Nach den Reden fanden sich die Gäste bei kleinen Köstlichkeiten zu anregenden Gesprächen im Waisenhaus Varel zusammen.

Weitere Bilder finden Sie in der Galerie.

Lesen Sie hier die Rede von unserem Stadtverbandsvorsitzenden Hergen Eilers:

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Vertreter der Vareler Vereine und Vereinigungen, liebe Vertreter der Vareler Wirtschaft, liebe Vertreter aus der Politik und Verwaltung, liebe Vareler und  Gäste,

Ich begrüße Sie herzlich zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang der CDU Varel und wünsche Ihnen schon vorab ein frohes, erfolgreiches und vor allem ein gesundes neues Jahr.

Wir freuen uns sehr, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind.

Ganz besonders begrüßen darf ich zunächst unseren Hauptredner,  den niedersächsischen Minister für Kultur und Wissenschaft, Herrn Björn Thümler.

Herr Thümler, schön, dass Sie bei uns sind und wir freuen uns über einen interessanten Vortrag. Herr Thümler, herzlich willkommen.

Nicht minder herzlich, aber schon in guter Übung, begrüße ich unseren Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, der in seinem Grußwort, zu Varel im Jahr 2019 Stellung nehmen wird.

Auch Dir, Gerd-Christian, ein herzlich willkommen.

Meine Damen und Herren,

ich hoffe, das Jahr 2018, ist für Sie gut verlaufen und Sie starten voller Zuversicht in das Jahr 2019.

Was aber ist ein gutes Jahr und wann sagt man: Es geht mir gut!

Ich habe vor kurzer Zeit einen Spruch gelesen, der lautete:

 

Momente

Monde und Jahre vergehen,

aber ein schöner Moment, leuchtet ein Leben lang.

 

Der Moment vielleicht in der Partnersuche, wo man nach langer mühseliger Vorrede endlich die richtige Antwort bekommt?

Die Heirat, die Geburt eines Kindes, der Einzug ins neue Haus, die Zahlung der letzten Rate, die bestandene Prüfung, die gewünschte Arbeitsstelle oder der Moment in dem sich ein persönliches Ziel, oder ein sich Ziel der Familie oder des Vereins verwirklicht oder sich eine große Sorge verflüchtigt.

Diese oder andere besondere Momente machen sicher ein gutes Jahr aus. Lebensfern ist es aber, laufend ein Feuerwerk davon zu erwarten.

Manchmal geht ein Jahr auch einfach so rum, ohne ein spektakuläres Ereignis, die Geschäfte laufen und man ist einfach nur gesund.

Vielleicht ist auch das schon ein gutes Jahr.

Und zum Leben gehört auch die Fehlentscheidung, der Fehltritt, Der Misserfolg, Abschied nehmen und andere Prüfungen, die man sich nicht wünscht.

Und doch es geht weiter! Dann steht man wieder auf.

Und wenn man ehrlich zu sich selber ist, im Guten wie im Schlechten,  in den meisten Fällen kommt es auf einen selber an, inwieweit man bereit ist, Mut zu haben, zuversichtlich zu sein und in schwierigen Phasen den eigenen Schweinehund zu überwinden, um ein Jahr zu einem guten werden zu lassen.

Es heißt: Vor den Erfolg hat der liebe Gott den Schweiß gesetzt und alle die, die persönlich oder mit dem Verein der Vereinigung nach langer Arbeit ein langgeplantes Ziel erfolgreich erreicht haben, können von diesem besonderen Moment berichten.

Es kommt immer sehr stark auf einen selber an und es kommt auch auf eine Gemeinschaft selber an, was aus ihr wird.

Aber dies nicht allein, sondern auch zu welcher Zeit und an welchem Ort man sich bewegt.

Wir leben heute 2019 im Staate Deutschland,  nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs seit über 73 Jahren in Frieden, früher verfeindete Staaten sind vereint in der EU, wir übertreten wie selbstverständlich diese Grenzen, haben zur Zeit in Deutschland annähernd Vollbeschäftigung, die Steuereinnahmen sprudeln, wir leben dazu in einem Staat, in dem ich meine Meinung sagen darf, darf schwul sein oder lesbisch, glauben was man will ohne dafür verfolgt zu sein.

Und weiter, wenn man nicht jedes Risiko anzieht  und einigermaßen gesund lebt,  hat man bei der heutigen gesundheitlichen Versorgung, gute Chancen 100 Jahre alt zu werden.

Nie war der Sozialstaat ausgebauter als heute. Nie gab es mehr Angebote mit dem Ziel: Du hast eine Chance! ….. und auch eine 2.

Wenn ich Leute frage:  Wo und wann würdest du am liebsten leben, sagen die meisten: Hier und Heute

Also alles Gut im Staate Deutschland?

Wer Zeitung liest und Fernsehen guckt, der weiß: Offensichtlich nicht!

Es ist nicht alles großartig, aber das war es nie.

Es gibt Ängste:  die Zuwanderung, die Globalisierung der Märkte, der Klimawandel, der demographische Wandel, die Sicherheit auf der Straße und auch der Rente, natürlich auch der Mangel an Kitaplätzen sowie die Unterbezahlung in vielen wichtigen Berufen und nicht zu vergessen die vermeintlich vielen schlechten Straßen in den Kommunen.

Die Liste ließe sich noch fortsetzen.

Doch alles schlecht! Nein!

Aber dieser Korb umschreibt nicht einmal zur Gänze die Herausforderungen, der sich die Politik und wir als Gesellschaft zu stellen haben. Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und die Frage ist wie wir uns diesen stellen.

Da gibt es das Modell Trump: Die Anliegen des Gegenübers interessieren nicht.  Das Eigeninteresse ist das Allentscheidende egal was es auslöst. America first

Der Brexit: der Rückzug ins Nationale. Ich mag mir ein Europa nach diesem Muster nicht vorstellen. Ein Rückfall in die Bedeutungslosigkeit

Oder wie Putin, Erdogan und Xi: Durchregieren und wer zu kritisch ist, wird kaltgestellt?

Oder doch nach den demokratischen Regeln wie wir sie kennen:

Jeder darf sich äußern nicht nur der Politiker sondern auch: der Humanist, der Egoist, der Extremist, der Utopist, der Nationalist, der Lobbyist, der Radikale, der Realist und nicht zuletzt der Journalist.

Ein ganzes Sammelsurium an Meinungen und Stimmungen, Kluge und nicht so Kluge, die uns täglich und die Politik über die verschiedensten Medien erreichen.

Am Ende entschieden wird aber in den Parlamenten durch die vom Volk gewählten Vertreter. Die Mehrheit zählt und wenn man unterliegt, hat man die Entscheidung als guter Demokrat zu akzeptieren.

Das hat sich bewährt und das ist gut so.

Es geht uns heute gut und das ist das Ergebnis von 7 Jahrzehnten politischer Arbeit und der Menschen in diesem Land und unsere Aufgabe ist, unsere Werte, unseren Wohlstand und Lebensgrundlagen in die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu bringen.

Wir stehen sicherlich vor großen Herausforderungen, starten aber von einer Ausgangsposition aus, um die  uns sehr, sehr viele Staaten dieser Erde sicherlich beneiden.

Und nach der Wahl in Bayern bin ich zuversichtlich, dass in Berlin in den kommenden knapp 3 Jahren deutlich besser regiert wird, als ihr Ruf.

Ebenso gut ist die Ausgangsposition für uns hier in Varel, wir erleben gerade das wahrscheinlich wirtschaftlich beste Jahr der letzten 10 / 15 Jahre.

Zu verdanken ist dies im Wesentlichen der außerordentlichen positiven Konjunktur, die zu deutlich erhöhten Steuereinnahmen führt.

Wir scheinen nach vielen Jahren der Konsolidierung etwas Luft zu bekommen, weitere Zukunftsprojekte anzuschieben und / oder Versäumtes nachzuholen.

Varel hat sich in den vergangenen Jahren verändert, es wird kräftig in Wohnungsbau und Gewerbe investiert.

Die Stadt investiert ebenso in die Feuerwehr, Krippen, in den Bauhof  u.a.m.

Die Entwicklung ist insgesamt sehr positiv, die Entscheidungen zur Haushaltssanierung und wichtige Weichenstellungen in der Vergangenheit wie die Entwicklung insbesondere im Kasernengelände und in Dangast  beginnen zu greifen.

Es ist sehr erfreulich, dass sich die Erwartungen in diesem Maße erfüllt haben.

Grund also zuversichtlich in die Zukunft zu schauen und mit dem erforderlichen Mut künftige Projekte für Varel in Angriff zu nehmen.

Etwas Wasser in den Wein aber doch. Wir können nicht davon ausgehen, dass die Steuereinnahmen zuverlässig so eintreten wie zurzeit, sondern müssen auch in schwächeren Phasen mit dem Geld auskommen ohne uns dann heillos verschulden zu müssen.

Ich würde mir für die kommenden Projekte wünschen, dass wir offen diskutieren, was wir wirklich brauchen und was wir bereit sind dafür zu zahlen.

Weiter wünsche ich mir, dass mit Bund und Land noch einmal über die Finanzierung der Kita-Plätze diskutiert werden kann.

Die Kommunen bieten sie gerne an, sie stellen das allseits gewollte Angebot auch nicht in Frage, eine nie dagewesene Förderung junger Familien.

Allerdings bleiben die Kommunen auf einen beträchtlichen Teil der Kosten sitzen und ich behaupte, dass sie damit dauerhaft überfordert sind.

Für Varel bedeutet die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben einen Mehraufwand von 2016 2,7 Mio. € auf über 5,2 Mio. € in 2022, also rd. 2,5 Mio. € Mehraufwand / Jahr. Kommt das Geld nicht vom Bund, Land oder Kreis werden wir es aus dem eigenen Haushalt nehmen müssen.

Vor wenigen Monaten hätte ich noch gesagt, ohne Steuererhöhungen geht das nicht, aber warten wir noch einmal ab. Ich sage es aber vorsorglich, weil ich nicht glaube, dass wir bei künftigen Vorhaben wie auch im Wohnungs- oder Straßenbau aus dem Vollen schöpfen können.

Bis zur Verabschiedung des Haushalts 2020 haben wir noch Zeit gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für die Stadt gut sind und die wir bezahlen können und wollen.  Insofern wünsche ich mir für das kommende Jahr einen spannenden und fair geführten Diskurs.

Ihnen allen wünsche ich im Namen der CDU Varel für Sie persönlich, für Ihren Verein oder Ihrem Geschäft Mut und Zuversicht und ein in allen Belangen gutes Jahr.

Wertschätzung für ihre Leistungen aus dem Umfeld, von uns seien Sie sich dessen gewiss.

Mögen für Sie in 2019 auch einige schöne Momente dabei sein.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

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Kategorien: Aktuelles aus der CDU.

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