CDU Varel

Stellungnahme „Kunstrasenplatz“ vom 12.02.2016

Um es vorweg zu sagen: Es ist völlig legitim, für Varel einen Kunstrasenplatz zu fordern. Allerdings kann man als Antragssteller kaum erwarten, dass der Stadtrat mal so eben eine Investition je nach Ausführung von 500.000 € und mehr tätigt, ohne nach der Rechtfertigung und nach der Verhältnismäßigkeit zu fragen. Die Verantwortlichen des JFV führen an, die Jugendlichen hätten keine Heimat und dies würde die Zukunft des JFV gefährden. Warum eigentlich? Die Kinder haben,  bevor sie für den JFV in der D-Jugend spielen, bereits in Ihren Stammvereinen Fußball gespielt. Es ist schwer erklärlich, warum die Kinder plötzlich keine Heimat mehr haben. Es kann nicht sein, dass man für Identifikation eine eigene Anlage braucht. Die Stiftung von Identifikation ist nicht Aufgabe der Stadt, sondern der angeschlossenen Vereine. Weiter kann man zur Erforderlichkeit festhalten, dass es keinen Platzmangel gibt, denn auf den vorhandenen Plätzen haben in der Vergangenheit schon deutlich mehr Jugendmannschaften Fußball gespielt. Wegen der zurückgehenden Spielerzahl hat sich ja gerade sinnvollerweise der JFV gebildet. Warum also brauchen wir einen Kunstrasenplatz, wo doch die allermeisten Aktiven einen gepflegten Rasenplatz immer vorziehen würden?                                           Kunstrasenplätze bieten den Vorteil, dass sie intensiver und auch bei ungünstiger Witterung bespielt werden können, wenn Naturrasenplätze längst nicht mehr betreten werden dürfen. Die Außensaison, die Trainingsphase in die Wintermonate hinein, könnte also deutlich verlängert werden. Hier liegt der wesentliche Vorteil! Es ist somit auch meiner Auffassung nach durchaus ein erstrebenswertes Ziel.

Stellt sich somit nur noch die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Es ist mit Investitionskosten je nach Örtlichkeit und Umfang von 500.000 € bis 1 Mio. € zu rechnen. Die finanziellen Mittel der Stadt Varel bleiben begrenzt.

Vor uns liegen umfangreiche Investitionen auch in anderen Bereichen: Kindertagesstätten, Hallenbad,  Investitionen auch in andere städtische Einrichtungen, die eine weitreichende Bedeutung für Varel haben. Für diese muss zwingend Geld bereitgestellt werden. Im direkten Vergleich hat hier ein Kunstrasenplatz weniger Priorität. Wollen wir ihn trotzdem, muss aufgezeigt werden, dass die Umsetzung wirtschaftlich vernünftig ist, z. B. dass durch Aufgabe von Plätzen ausreichende Mittel zur Refinanzierung freigesetzt werden, dass der Landkreis finanziell mit ins Boot geholt wird, dass der Pflegeaufwand insgesamt sinkt u.w.m.

Es gibt folglich keine einfache Lösung. Wir brauchen Offenheit und Beweglichkeit und vor allem Realitätssinn bei den Beteiligten. Der Rat der Stadt Varel hat in der jüngsten Vergangenheit bereits Mittel bereitgestellt für Flutlicht, Bewässerung, Pflege u.a.m. in die vorhandenen Anlagen. Nach meiner Auffassung hat der Rat bewiesen, dass er zu seinen Sportvereinen steht, kann dies aber nicht um jeden Preis verfolgen.

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Kategorien: Neues aus der CDU-Stadtratsfraktion.

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