Am Sonnabend, den 10. Januar, fand im Vareler Waisenhaus der traditionelle Neujahrsempfang des CDU Stadtverbandes statt. Lesen Sie hier die Neujahrsrede vom Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Lüken:

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste,

zum Neujahrsempfang hier im Waisenhaus Varel begrüße ich Sie im Namen des CDU-Stadtverbandes sehr herzlich und wünsche Ihnen ein gesundes Neues Jahr. Ihnen alles Gute für 2015.
Aufgrund der brutalen Morde in Paris ist das kein friedvoller Start in Neue Jahr und ich bitte Sie kurz inne zu halten um der Verstorbenen zu gedenken.

Herzlich willkommen unserem Bürgermeister Gerd Christian Wagner, und unserem Bundestagsabgeordneten aus Zetel, Hans-Werner Kammer. Beide werden uns im weiteren Verlauf jeweils mit ihren Statements auf das vor uns liegende Jahr noch einstimmen.
Einmal mehr einen herzlichen Dank an Herrn Buchtmann, der uns freundlicherweise das Waisenhaus wieder für diesen doch schon traditionellen Empfang zur Verfügung stellt.
Ganz besonders begrüße ich heute unsere Pressevertreter. Gerade Sie liebe Redakteure stehen noch unter dem Eindruck des brutalen Anschlags ihrer Kollegen in Paris. Dieser Angriff war ein Angriff auf uns alle und der Versuch unsere gemeinsame europäische Gesellschaft in Angst und Schrecken zu versetzen. Gegen diese kaltblütigen Morde wird sich der Rechtsstaat aber mit all seinen Mitteln zu wehren wissen. Karrikaturen, als auch das freie Wort werden letztendlich stärker sein, als feige hinterhältige Morde. Hiefür gibt es absolut keine Rechtfertigung und ich sage es ganz klar: Je suis Charlie!

Einen herzlichen Willkommensgruß geht auch an alle politischen Vetreter aus unseren Nachbargemeinden, sowie Sie liebe Gäste aus Kultur, Kirche, Wirtschaft, Sport und nicht zuletzt Sie liebe Ehrenamtliche hier im Haus, verbunden mit dem besonderen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz im sozialen Engagement. Sie verteten ca 23 Millionen Menschen, die sich in unserer Zivilgesellschaft in allen Bereichen ehrenamtlich einsetzen. Aufgrund des demographischen Wandels werden uns in der alternden Gesellschaft aber diese Helfer peu a peu ausgehen. Die Jüngeren, die sich gerne einsetzen wollen, können das aber nicht mit ihrem Schul- oder Studienalltag in Einklang bringen. Und irgendwann folgt die Karriere- und/oder auch die Familienplanung. Hier muss also ein Umdenken über neue Formen, vielleicht sogar ein anderes Verständnis der freiwillig geleisteten Arbeit manifestiert werden.

Meine sehr verehrten Gäste, 2014 war ein besonderes Jahr.

Wir sind wieder Weltmeister, die DFB-Elf hat nicht nur den Titel, sondern auch viele Symphatien im fernen Brasilien durch ihr mannschaftliches Auftreten gewonnen. Klasse. Deutschland stand und steht also wieder glänzend im Fokus. Auch politisch.
Vor mehr als 25 Jahre nach Öffnung der Mauer aufgrund der friedlichen Revolution in vielen ostdeutschen Städten und Fall des eisernen Vorhangs war eine Wiedervereinigung unseres Landes möglich. Ein gemeinsames Gefühl der Freiheit ging durch Deutschland. Deutschland mit seinen vielen Regionen hat sich weiterentwickelt. Das galt und gilt auch in diesem Jahr 2015 für unsere Stadt Varel. Vieles hat und vieles wird sich verändern.

Eine Stadt, die die vielfältigen Herausforderungen nicht nur annimmt, sondern sich auch für die Zukunft aufstellt. Varel kann unumwunden als regionaler Treff- und Anziehungspunkt angesehen werden.
Hier sorgt die Innenstadtsanierung mit der neuen Fußgängerzone, das neue Outfit des Schloßplatzes, die Erweiterung des famila Marktes, oder auch die Einweihungen des katholischen Kindergartens, als auch des Kreisdienstleistungszentrums weitgehenst für positive Mienen.

Wir sind guter Dinge, dass die gestecken Ziele, die Haushaltskonsolidierung bei gleicher Defizitsenkung des Eigenbetriebs mit der zukunftsfähigen Entwicklung des Tourismusbetriebs in Dangast weiter in Einklang zu bringen sind. Das Weltnaturerbeportal schreitet im gestecktem finanzellen Rahmen sowohl zeitlich als baulich voran.

Trotz allem Sparzwangs wird weiter in die Kinderbetreuung und den Tagesstätten investiert. Vieles ist auf dem Weg gebracht worden, nicht alle Wünsche konnten und können erfüllt werden, es liegt und lag aber nicht am mangelnden Willen des Stadtrates, sondern einzig und allein an den fehlenden finanziellen Möglichkeiten.

Die kapitalisierte Bedarfzuweisung vom Land in Höhe von knapp 9 Millionnen Euro sorgt zwar für eine gewisse Entlastung, löst aber eben nicht alle Probleme en bloc. Hier ist nicht nur guter Rat teuer, sondern der Rat über seine Fraktionsgrenzen hinweg weiter zum gemeinsamen maßvollem und sachorientiertem Handeln gezwungen. Die große Mehrheit im Rat hat konstruktiv zusammengearbeitet, wenn auch der Eindruck vermittelt wurde, er sei in sich zerstritten.
Falsch. Wenn der amtierende Rat teilweise auch unpopuläre Entscheidungen getroffen hat, so haben diese letztendlich zur positiven Entwicklung der Stadt beigetragen.

Und meine sehr verehrten Damen und Herren, für eine offene und tolerante Stadt wie Varel muss es selbstverständlich sein, Flüchtlingen und Asylsuchenden, die unter katastrophalsten und menschenverachteten Bedingungen durch habgierige Schlepper- und Schleuserbanden zu uns gelangen, diese Flüchltlinge zu integrieren und ihnen auch entsprechende Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Dafür braucht es nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern angesichts der neuen Pegida Demonstrationen vor allem moralischen Beistand in unserGesellschaft.

Ich hoffe mit Ihnen auf einen guten Verlauf des Jahres 2015 und das Vieles, was sie sich gewünscht haben, auch in Erfüllung geht.
Ich wünsche es Ihnen von ganzen Herzen, danke für Ihre Aufmerksamkeit und bitte nun unseren Bürgermeister um sein Grußwort.

Bevor wir uns nun beim gedanklichen Austausch oben am Buffet widmen, darf ich allen Fleißigen im Raum für ihren Einsatz heute vormittag danken und Ihnen untereinander gute Gespräche wünschen und darf um eine kleine Spende bitten, die wir heute dem JugendFörderVerein Varel zukommen lassen werden.

Damit schließe ich nun den offizellen Teil unseres Empfangs und gebe das Buffet frei, herzlichen Dank.