CDU Varel

Unser Neujahrsempfang 2018

Am 13.01.2018 fand unser beliebter Neujahrsempfang im Waisenhaus in Varel statt. Über 100 Gäste aus den Vereinen, der Wirtschaft und der Politik kamen zusammen, um sich bei einem kleinen Imbiss auszutauschen. Unser Stadtverbandsvorsitzender Hergen Eilers lobte die Varel als lebens- und liebenswertes Mittelzentrum, das weder Weltstadt noch verschlafenes Provinznest ist und seinen Einwohnern und seinen Besuchern viel zu bieten hat. Auch Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner lobte die Stadt mit Ihren aktuell 24.581 Einwohnern.

Weitere Bilder finden Sie in der Galerie.

Lesen Sie hier die Rede von unserem Stadtverbandsvorsitzenden Hergen Eilers

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Vertreter der Vareler Vereine und Vereinigungen, liebe Vertreter der Vareler Wirtschaft, liebe Vareler und  Gäste,

Ich begrüße Sie herzlich zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang der CDU Varel und wünsche Ihnen schon vorab ein frohes, erfolgreiches und vor allem ein gesundes neues Jahr.

Wir freuen uns sehr, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind.

Ganz besonders begrüßen darf ich unseren Bürgermeister  Gerd Christian Wagner, 1. Stadtrat Dirk Heise  und unsere Ratsvorsitzende Hannelore Schneider.

Schön, dass ihr heute dabei seid.

Ich hoffe, Sie alle sind gut ins neue Jahr gestartet und haben noch nicht alle guten Vorsätze für das neue Jahr über Bord werfen müssen.

Sollte es doch so sein, so mag man sich damit trösten, dass der 1. Januar vielleicht ein markantes Datum, aber selten den geeigneten körperlich-geistigen Zustand mit sich bringt, sein Leben in völlig neue Bahnen zu lenken.

Eine gute Entscheidung setzt Nüchternheit voraus, Klarheit wo man steht und wo man hin will und das Datum findet sich dann von selbst, wenn die Entscheidung reif ist.

Dieser Gedanke ist im Grunde auch der Ursprung meines Themas gewesen, einmal die Frage aufzuwerfen

Wer wir sind und wo wir möglichst gemeinsam hin wollen.

Was ist Varel – eine schillernde Weltstadt oder ein verschlafenes Provinznest?

Wenn man jemanden spontan auf der Straße fragt, wird man selten eine erschöpfende Antwort darauf bekommen.

Varel – weiß ich auch nicht – Varel eben, wäre eine mögliche.

Andere werden sich umfangreicher äußern, herauskommen werden aber viele unterschiedliche Perspektiven und Bewertungen wie man auf Varel schaut.

So klar und eindeutig wie man vielleicht glaubt wird Varel nicht gesehen.

Die Politik hat hierbei auch schon lernen müssen, dass  man z.B. Dangast nicht unbedingt als einen Ort einstuft, in dem neben der Naherholung der Tourismus eine herausragende Rolle spielt, mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung für Dangast selbst und auch Varel insgesamt, sondern auch als Bauern- und Fischerdorf.

Man sieht:    Nicht jede Antwort gehört zu den 10 am ehesten erwarteten

Völlig unterschiedliche Ausgangslagen also für die weitere Entwicklung.

Was also ist Varel:

Einige Eckdaten sind schnell erklärt:

In Varel mit den zugehörigen Landgemeinden leben gut 24.500 Einwohner,  Wir haben 2 Häfen, 3 Bäder, Varel bietet Naherholung dazu in ausgedehnten Waldgebieten und intakter Natur.

Als besondere Sehenswürdigkeiten einmal herausgestellt die Schlosskirche, die Mühle, den chic wieder hergerichteten Bahnhof, den Wasserturm u. v. andere mehr.

Es besitzt ein 2 Gymnasien, ein Fachoberschule, eine BBS, zwei Oberschulen, eine Förderschule, dazu 6 Grundschulen. Hinzu kommen 5 KITAS, künftig noch zwei hinzu.

Für die gesundheitliche Versorgung sorgen vielfältige haus- und fachärztliche Praxen und das St. Johannes Hospital, das zur Sicherung der Versorgung in die Verantwortung des Landkreises übergegangen ist.

Zur sportlichen Betätigung stehen neben Rasenplätzen und Außensportanlagen 5 Großsporthallen zur Verfügung, dazu noch mind. 5 kleinere.

Ich könnte diese Liste noch wesentlich weiter fortsetzen, aber aufgrund der Zeit möchte ich es hierbei belassen. Einige wichtige Einrichtungen würde ich ohnehin vergessen.

Nicht vergessen darf ich, dass in Varel besondere Menschen wohnen, die dafür sorgen, dass in Varel etwas passiert und das vieles wie selbstverständlich funktioniert  .

Hier nur als kleiner Auszug:

Es gibt Menschen, die dafür sorgen, das in Vereinen in vielfältigster Weise Sport getrieben wird, das eine Dorfgemeinschaft funktioniert, das Feste gefeiert werden, das eine Vareler Tafel existiert, das Flüchtlingen die Integration erleichtert wird, das Laternenumzüge stattfinden, Skat gekloppt und in Gesangvereinen gesungen wird, und dass es in Varel sogar künftig ein stationäres Hospiz geben wird.

Tolle Menschen, die ehrenamtlich für eine Aufgabe, für andere Menschen Verantwortung übernehmen und so einer Stadt und einer Gemeinde Leben einhauchen und so den Ort zu dem machen, in dem wir alle gerne leben.

Vergessen wir nicht, dafür Danke zu sagen, nicht nur als Ratsmitglied, sondern auch als Vereinsmitglied und Nutzer der vielfältigen Angebote. Herzlichen Dank.

Alles in Allem, zu viel für ein verschlafenes Provinznest.

Wer allerdings gerne in die Oper geht, oder ein Popkonzert besucht, oder eine Partymeile sucht wird in Varel nicht fündig werden.

Diese Beispiele erscheinen zugegebenermaßen etwas abgehoben, aber warum gibt es in Varel keine Diskothek, kein Kino mehr, warum fehlen große Namen in der Einkaufsstadt?

Das Angebot sei wirtschaftlich nicht darstellbar, der Kundenkreis sei zu klein, das Konsumverhalten verändert, Varel insgesamt zu klein sind da die Antworten.

Weltstadt sind wir also nicht. Wir sind ein sog. Mittelzentrum, das aber wie ich finde, einiges zu bieten hat.

Wie geht es weiter, wird es besser oder eher doch schlechter, oder könnte es nicht einfach so bleiben wie es ist?

Den meisten Menschen geht es gegenwärtig gut und warum richten wir uns nicht einfach ein und leben einfach so weiter wie bisher?

Das wird nicht gehen! Warum nicht?

Wir sind einmal selbst viel zu neugierig auf Neuheiten, die uns das Leben leichter machen, wir lieben zu sehr Schnäppchen, die gute Ware zum kleinen Preis, wir reiben uns die Augen, wenn etwas neu auf den Markt kommt. Die  jungen mehr, die älteren weniger.

Das ist nicht neu, es war schon immer so! Den vermeintlichen Fortschritt und den einhergehenden Strukturwandel zu immer größeren Einheiten kriegt –so erscheint es – man nicht tot.

Veränderung bleibt unser stetiger Begleiter.

Neben der persönlichen Lust auf Veränderung sind die Treiber des Wandels ebenso die Globalisierung mit der intern. Konkurrenz und Wettbewerb,

Viele Vareler Unternehmen, ob Gewerbe oder Landwirtschaft stecken hier mittendrin, und sie meistern dies mit viel KNOW-HOW und Risikobereitschaft.

Es ist schon beeindruckend, was in Vareler Betrieben geleistet wird und wohin in alle Welt, Produkte und Dienstleistung vertrieben werden

Ein weiterer Treiber von Veränderung:

Der Klimawandel, mit dem Zwang in kommenden Jahren deutlich anders Energie zu erzeugen und zu verwenden.

Der demographische Wandel, die älter werdende Gesellschaft, die neue Lösungen erfordert. Wohnen, Mobilität, gesundheitliche Versorgung sind hier einige Themen.

Die Digitalisierung, die digitalen Netze, die immer mehr unser Leben bestimmen. Schon heute sind google, amazon, ebay, netflix, youtube

und unzählige sog. Apps ständige Begleiter unseres täglichen Lebens und es wird eher mehr und nicht weniger werden.

Doch die aufgeführten Trends haben Auswirkungen. Wenn wir in die Landgemeinden gucken, sehen wir, dass sich die Geschäftswelt immer weiter zurückzieht.

Sie halten dem  wirtschaftlichen Druck immer weniger stand, Filialen sind nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Sie schließen immer mehr.

Auch gibt es in Deutschland ganze Regionen, die immer stärker auszubluten scheinen. Gemeinden verlieren ihre Rathäuser und werden mit anderen zusammengelegt. Gemeinnützige Einrichtungen müssen geschlossen werden, weil sie nicht mehr tragbar sind.

Der ländliche, marktfernere Raum verliert offenbar, Großstädte und große Ballungszentren profitieren.

Bessere Infrastruktur, Marktnähe, viele Arbeitnehmer, attraktives städtisches Umfeld.

Wie steht Varel in diesem Zusammenhang da? Profitiert es, oder wird es verlieren?

Aus meiner Sicht wird für Varel und für die Region hier insgesamt viel davon abhängen, ob die Bevölkerungszahl und somit die Steuer- und Kaufkraft aus Einkommen und Gewinn  stabil gehalten oder auch wachsen wird.

Die meisten Menschen bleiben gerne in der Region in der sie Zuhause sind. Da ist Heimat und dort leben ihre Freunde. Finden sie gute Arbeit bleiben sie gerne in der Region.

Zuzüge werden wir weiter haben, wenn Arbeit innerhalb eines akzeptablen Arbeitsweges da ist und das Umfeld und die Angebote für alle Generationen gut sind. Günstiger Wohnraum, kurze Wege zum Arbeitsplatz, attraktives Umfeld.

Varel liegt günstig als Wohnstadt zwischen den Oberzentren Wilhelmshaven und Oldenburg. Die wirtschaftliche Entwicklung in Varel und in der Region ist gegenwärtig gut und die Signale für die kommenden Jahre sind durchaus positiv.

Wir spüren Rückenwind ohne Zweifel, den wir nutzen sollten, die nötigen Schritte nach vorne in Richtung Zukunftsfähigkeit zu tun.

Positiv zu werten ist, dass alle Maßnahmen in Verbindung mit dem Jade-Weser Port und A20  durch die neue Landesregierung neuen Schub bekommen.

Ebenfalls sollen die Hochschulstandorte Wilhelmshaven und Oldenburg gestärkt werden.   Ebenfalls positiv.

Eine gute Infrastruktur ist neben der Bildung – da sind sich die Experten einig – das A. & O einer zukunftsfähigen wirtschaftlichen Entwicklung.  Gute Verkehrsanbindungen durch Straße und Bahn und jetzt zusätzlich  der Breitbandausbau für leistungsfähige Netze wirken wie Lebensadern einer Region.

Es ist gut und notwendig, wenn hier die Investitionen verstärkt und die Verfahren beschleunigt werden.

Wir hier in Varel haben in den vergangenen Jahren mutig und entschlossen versucht unseren Beitrag für mehr Zukunftsfähigkeit zu leisten.

Wesentliche Entscheidungen waren die Neuausrichtung in Dangast, die Grundschulentscheidungen, die Ausweitung der KITA Plätze, die Maßnahmen zur  Innenstadtsanierung, im Kasernenlände, Famila und a.m.

Teilweise umstrittene Entscheidungen, auch finanziell große Kraftanstrengungen, die sich aber positiv auswirken werden.

Vor der Tür stehen weitere Entscheidungen wie z.B. die Wohnungsbauentwicklung in Varel aussehen soll, Wieviel neue Baugebiete benötigen wir und wie begünstigt man Neubauten im Stadtgebiet?

Was geschieht mit den Oberschulen in Varel und Obenstrohe, die für Ihre Bildungsaufgabe gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel gestärkt und nicht durch IGS Diskussionen weiter geschwächt werden dürfen.

Die Feuerwehren müssen und sollen zeitgemäß ausgestattet werden, damit die Kameraden auch künftig gut ausgerüstet und vorschriftsmäßig ihren Dienst tun können.

Die Frage nach der Ausweisung von weiteren Gewerbegebieten steht an, wobei man hier auch wegen der knapp zur Verfügung stehenden Flächen über die Grenzen Varels hinaus gucken muss, wo was und wer am besten Platz findet. Eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit ist hier sicherlich sinnvoll.

Zur Stärkung unserer Region ist die erste Bedingung dass es zu Neuansiedelungen kommt, manchmal – nicht immer – erscheint es eher zweitrangig Wo.

Der Wegebau und die kommunalen Liegenschaften befinden sich in einem anhaltenden Sanierungsstau und warten auf Entscheidungen.

Wir haben in diesem Zusammenhang auch noch zu befinden, ob wir  ein Klimaschutzkonzept benötigen, um vielleicht so besser an Fördermöglichkeiten heranzukommen.

Und als letztes aber nicht abschließendes Beispiel, sollte es im Zuge des Sportstättenkonzeptes auch eine Entscheidung geben Wo Wie und Wann der lang diskutierte Kunstrasenplatz vertretbar umgesetzt werden kann.

Eine lange Liste, die intensive Beratung, Ausdauer und leider auch erhebliche finanzielle Mittel erfordert.

Ich danke in diesem Zusammenhang der Verwaltung für den emsigen Einsatz, dass wir in den einzelnen Projekten gut vorankommen.

Ich danke auch den Bürgermeistern der Gemeinden aus dem Kreis, dass sie erstmalig gemeinschaftlich darauf hingewiesen haben, dass die finanzielle Mittelausstattung der Städte und Gemeinden kaum ausreicht, um diese Vielfalt der Aufgaben zu bewältigen. Die Diskussion um die Kreisumlage ist dabei eine Facette.

Wir haben in Kürze Haushaltsberatungen, in denen wir möglichst viele nach vorn gerichtete Entscheidungen finanziell absichern wollen. Erklärtes Ziel ist, dies ohne Steuererhöhungen hinzubekommen.

Ohne eine spürbare finanzielle Stärkung der Stadt wird dies, wie in anderen Kommunen auch, aber kaum machbar sein. Es bleibt zu

hoffen, dass bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen die Leistungsfähigkeit der Kommunen im Blick bleibt, denn Steuererhöhungen auf kommunaler Ebene machen angesichts der Überschüsse im Bund wenig Sinn.

Fazit:

Es bleibt schwierig, aber von Seiten der CDU und der Mehrheitsgruppe für die kann ich im Wesentlichen sprechen, wollen wir alles dafür tun um Varel zukunftsfest aufzustellen.

Ein kurzer Streifzug von mir durch die Themenwelt – mit vielen offenen Fragen – die in den kommenden Monaten und Jahren beantwortet werden müssen.

Wer sich gerne an der Diskussion beteiligen möchte, kann dies gerne tun.

Zu dem Themenbereich Verkehrsführung in Varel / Umgehungsstraße wird es nun z.B. einen Bürgerdialog geben.

Ein neuer Ansatz Bürger in die Beratung und Lösungssuche stärker einzubinden.

Für gute Vorschläge auch in den anderen Themenbereichen sind wir jederzeit offen. Am einfachsten ist es, gleich in einer Partei Mitglied zu werden, um so direkt an der Meinungsbildung teilzunehmen.

Die CDU nimmt gerne noch zusätzliche Mitglieder auf.

Meine Damen und Herren,

Varel ist keine Weltstadt, aber ein Mittelzentrum in dem es sich gut leben lässt. Es besitzt in Zukunft bei allen Veränderungen, die uns ins Haus stehen werden, eher Chancen, sich positiv zu entwickeln.

Voraussetzung ist eine fortgesetzt positive wirtschaftliche Entwicklung Varels und unserer Region

Doch wie heißt es?

Die Konkurrenz schläft nicht, sie arbeitet.

Und wie die Kanzlerin sagt: Es reicht nicht, sich auf andere zu verlassen, wir müssen uns selbst helfen.

Von allein geschieht also nichts, sondern bedarf unserer gemeinsamen Anstrengung. In Varel und gemeinsam mit anderen Kommunen im Kreis

Treten wir also für Varel und unsere Region ein. Richten wir den Blick nach vorn und nutzen die Chancen, die sich uns bieten.

Halten wir den Ball flach, aber spielen wir ihn stetig nach vorne

Tun wir das Richtige!

Ihnen allen, für Ihre Familien, Ihre Unternehmen und Vereine und Vereinigungen nochmals ein frohes, gesundes und auch erfolgreiches neues Jahr.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

 

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Kategorien: Aktuelles aus der CDU.

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